Woran denkt man bei Schweden? Kleine rote Stugas, Astrid Lindgren und Die Kinder von Bullerbü, verträumte Schwedenpullis, Wikinger und...na klar, an die berühmten Zimtschnecken! Überall duftet es nach dem wunderbar warmem Hefeteig! Aber Schweden hat auch andere Leckereien zu bieten, die ich während meiner Städtetour durch Stockholm kennenlernen durfte. Also ran an das süße Schweden.
Die berühmten Bullar, die kleinen Schnecken aus Hefeteig, gibt es in vielen verschiedenen Variationen, sei es als geflochtener Zopf, als Brot oder gar als Muffin und mit vielfältigen Gewürzen. So habe ich neben den klassischen Zimtschnecken mit Hagelzucker auch Kardamomschnecken probiert, die mir erstaunlich gut geschmeckt haben! Zu Weihnachten werden die Schnecken auch mit Safran gebacken. Nichtzuletzt experimentieren die Schweden mit ihren Zimtschnecken auch hinsichtlich der Füllungen, eine sehr traditionelle Füllung ist beispielsweise die Vanille-Blaubeer-Füllung.
Beim Stichwort Blaubeeren oder auch "Blåbär" sind wir bei der zweiten schwedischen Tradition angekommen: In den schwedischen Wäldern wachsen so viele Blaubeeren wie bei uns Walderdbeeren, sodass schwedische Familien an Wochenenden gerne auf Waldspaziergängen Blaubeeren pflücken. Wirklich jedes Gebäck und jede Torte gibt es in Blaubeervariation, zum Beispiel den klassischen Brownie oder auch als Blaubeer-Crumble. Der Blaubeer-Streusel-Kuchen wird auch gerne als warmer Auflauf mit Vanillesoße serviert. Läuft euch schon das Mund im Wasser zusammen? *yummy*
Eine (für mich) Neuheit in der schwedischen Süßigkeitenkultur war der Gräddbullar - am besten übersetzt mit "Sahnebällchen". Ehrlich gesagt war diese Süßigkeit mein heimlicher Sieger, obwohl ich erst etwas skeptisch war als ich las, dass die Konsistenz dem eines Marshmallows ähnelt. Aber nein, es ist eine viel sanftere, feinfühligere und weniger klebigre Masse, mit der das kleine Bällchen gefüllt ist! Wer beim Stichwort Sahne zurückschreckt, denn kann ich beruhigen: Die Füllung erinnert eher an einen sehr guten Schaumkuss und ist daher nicht so schwer wie Sahne. Abgerundet wird das Ganze durch einen Marzipanboden (!) und einen Überzug mit Vollmilchkouvertüre oder je nach Belieben auch weißer Schokolade.
Zweit weitere typische Leckereien sind oben links das sogenannte Dammsugare oder zu deutsch auch die Punschrolle - sie besteht aus zerkleinerten Cookies, Butter, Kakao und Punsch, ist mit Marzipan überzogen (das Bunte) und an den Enden in Schokolade getaucht. Dadurch, dass ich keinen Alkohol in Süßigkeiten und Schokolade mag, war dieses Dessert für mich eine unschöne Überraschung! :D Rechts ist schließlich der Kakaoboll zu sehen - ein Schokoladenbällchen mit Kokosflocken überzogen.
Und ein letztes Highlight und ein sehr wichtiger Bestandteil der schwedischen Tortenkultur ist die berühmte Prinzessinnentorte, bestehend aus Biskuit, Sahne- und Vanillecremefüllung überzogen mit einer dünnen Schicht aus saftigem, weichem Marzipan und einem Puderzuckerregen. Die Torte wird in Schweden häufig zu Geburtstagen gebacken!
Alle diese Köstlichkeiten - so habe ich gelernt - werden in Schweden zur sogenannten Fika serviert. Die Fika ist eine Kaffeepause, die sich die Schweden täglich zur Nachmittagszeit gönnen, um mit Freunden oder Kollegen bei einem Tässchen Kaffee und einer leckeren Süßigkeit zu plaudern. Klingt nicht so übel, oder? :-)